ThiloBerlin #4 – Meierei im Neuen Garten Potsdam

Meine Tour beginnt in Berlin und endet in Potsdam. Am Wannsee setze ich mich in den 316er Bus und begebe mich zur geschichtsträchtigen Glienicker Brücke. Bekannt geworden im Kalten Krieg durch diverse Agentenaustausche. Steven Spielberg setzte der Brücke mit „Bridge of Spies“ ein filmisches Denkmal. Nach einem längeren Fußmarsch erreiche ich den Neuen Garten, der sich idyllisch am Heiligen See entlang schmiegt. Am anderen Ufer wohnen Jauch, Joop und Springer-Boss Döpfner.

Wunderschön ist das Marmorpalais, das den preußischen Königen als Sommerresidenz diente. Eine galante Dame führt mich durch die prachtvoll geschmückten Innenräume. Kaum vorstellbar, dass hier zu DDR-Zeiten einmal ein Armeemuseum drin war.

Heute verwöhnt die Meierei durstige Kehlen mit Bier.

Auf meiner weiteren Promenade lasse ich Schloss Cecilienhof hinter mir liegen, habe nicht mehr die Zeit, die ganze Potsdamer Konferenz abzuarbeiten, die hier 1945 stattfand. Mein Interesse gilt eher der Meierei, die am nördlichen Ende des Neuen Gartens liegt. Das Gebäude wirkt normannisch, versehen mit einem Zinnenkranz entlang der Dächer. Früher war das einmal eine Molkerei, die der Versorgung der Hofgesellschaft mit Butter und Käse diente. Heute verwöhnt die Meierei durstige Kehlen mit Bier. Seit 2003 existiert hier eine Gasthausbrauerei.

Ich ziehe mir ein Meierei Spezial 0,5 für 3,90 € rein. Rund 20 Cent billiger ist das Meierei Hell. Die meisten Gäste um mich herum bestellen sich gleich einen Pitscher. In solch einer Mega-Karaffe sind dann gleich 1,5 l trinkbare bierige Flüssigkeit enthalten. Eignet sich ganz gut zum Nachschenken in leer gewordene Gläser. Neueste Errungenschaft in der Potsdamer Meierei ist das Lager Rot, hierbei handelt es sich um ein untergäriges Vollbier mit 5,6 % Alkohol.

Sehr schön ist der Biergarten. Von allen Plätzen ergibt sich ein formidabler Blick auf den jungfräulich wirkenden Jungfernsee.


WEITERE INFORMATIONEN UNTER WWW.MEIEREI-POTSDAM.DE


In seiner neuen Rubrik “ThiloBerlin” stellt unser Bundesbruder Thilo Wunschel regelmäßig das Berlin abseits der Touristen-Hotspots vor. Alternative Lichtspielhäuser, vergessene Eckkneipen, der unterschätzte Imbiss um die Ecke – Sie alle machen unsere Stadt zur aufregendsten Großstadt Europas. Die Rubrik soll Euch neue Einblicke gewähren und natürlich Tipps für den nächsten Berlin-Aufenthalt geben. Wir wünschen Euch viel Vergnügen!