Unser Weihnachtsbrief für 2016

Liebe Freunde der Bavaria,
liebe Bundesbrüder,

wir alle kennen die Schreiben, in denen wir unseren Mitmenschen ein besinnliches und schönes Weihnachtsfest wünschen. Auch dieser Brief wird da nicht anders sein. Bevor wir aber dies tun, möchten wir zusammen mit Euch einen Blick auf das vergangene Jahr werfen.

Wie jedes Jahr hat sich auch 2016 viel bei uns getan. Gleichzeitig bemühen wir uns aber auch, Vergangenes zu bewahren und unsere Traditionen fortzuführen. Es wäre auch quasi unmöglich 118 Jahre lang nur Neues zu wagen. Man findet einfach Dinge, die man gut kann, die jeder liebt und die man gerne wiederholt. Neben den Ereignissen in der Verbindung, sind es auch die Höhepunkte in unserem Verband, unseren Hochschulen und unserer Gesellschaft, die begeistern.

Die Meisten von uns werden sich daran erinnern, dass wir zu Beginn des Jahres unseren lieben Erzbischof und Cartellbruder Dr. Heiner Koch auf unserem Haus begrüßen durften. Als Hauptzelebrant unserer Semesterabschlussmesse durften wir in der Kirche seinen Worten lauschen und ihn anschließend zu einem bayerischen Buffet einladen. Es war schon an der Zeit, endlich mit unserem Cartellbruder auf dem Bavarenhaus ins Gespräch zu kommen.

Mit dem Beginn des Sommersemesters haben wir ein neues Format ausprobiert. Kleine akademische Seminare zu unterschiedlichen Themen. Das Ziel: mehr interdisziplinärer Austausch und den Blick über den Tellerrand wagen. Dazu zählte eine Einführung in das Grafikprogramm Photoshop oder dem Tabellenmeister Excel, die Präsentation von Social Business Networks wie Xing und LinkedIn und die Verkostung von unterschiedlichen Weinen. Gemeinsam haben wir viel gelernt und Wissen erlangt, dass nicht unbedingt mit unserem Studiengang zu tun hat.

Unser Jahr war aber auch voll mit erlebnisreichen und spannenden Momenten. Zahlreiche Fahrten wie zum Beispiel der Besuch unserer Freundschaftsverbindungen in Wien und St. Gallen, die Cartellversammlung in Würzburg, lang andauernde Semesterpartys und fulminante Kneipen. Hier haben wir unsere Freundschaften untereinander gestärkt, voneinander gelernt und Erinnerungen geschaffen, die keiner einem nehmen kann.

Wie jedes Jahr ist das große Highlight unseres Verbindungslebens das Stiftungsfest gewesen. 118 Jahre sind es nun. Die Bayern in Berlin. Hellblau weiß dunkelblau. Lasst Euch das mal auf der Zunge zergehen.

Dieses Jahr durfte auch unsere neue Internetseite Premiere feiern. Das Nachrichtenblatt der Bavaria ist zurück mit einem neuen Namen: Initio. Die Mediadesign Hochschule ermöglicht es uns, Studenten das Thema „Studentenverbindung“ näher zu bringen.
Es sind die Ergebnisse einer langen Projektarbeit und vieler Ideen und Anregungen aus dem letzten Jahr. Wie kann man eine Verbindung im 21. Jahrhundert angemessen präsentieren? Was brauchen wir, um junge Menschen zu begeistern und alten Mitgliedern und Freunden das Lebensgefühl Verbindung zeitgemäß zu vermitteln? Mit einem neuen Aussehen, neuen Veranstaltungsformaten und neuen Kommunikationswegen möchten wir diese Ziele erreichen und neu definieren.
Dabei erkennen wir, dass es nicht immer neue Elemente sind, die uns helfen, besser zu werden. Oft haben unsere Vorgänger schon die perfekte Idee gehabt, wie man gewisse Dinge angeht. Wir reflektieren und respektieren die Arbeit aus mehreren Jahrzenten, wenn wir sie in die Gegenwart zurückholen. Es ist dieser Mix aus Neuem und Alten der uns einzigartig macht.

Und um uns bleibt die Welt natürlich nicht stehen. In Lippstadt gründet sich mit der Seraphina eine neue katholische Verbindung in den Cartellverband hinein und auch in Berlin ergreifen Frauen die Chance und gründen die Frauenschaft Amazonia Berlin. Ein gutes Zeichen für das Korporationswesen. Der Senat in Berlin wird neu gewählt. Großbrittanien verlässt die Europäische Union. Das heilige Jahr der Barmherzigkeit lenkt unseren Blick auf die wichtigen Dinge im Leben. Dazu gehört besonders der Umgang mit unseren Mitmenschen. In diesem Jahr sind wir Zeuge von vielen bewegenden und traurigen Momenten geworden. Wir, als Berliner, Bayern, Deutsche, Europäer und Katholiken sind manchmal sprachlos gewesen. Es sind Bilder aus Brüssel, der Türkei, München, vielen anderen Orten und schließlich auch unserer Heimat Berlin, die in unseren Köpfen Trauer mit sich tragen. Anschläge und Katastrophen, die Angst und Schrecken verbreiten sollen. In einer Zeit wie dieser, ist unser Wahlspruch so unbeschreiblich wertvoll: Nec temere nec timide. Weder blindlings noch furchtsam. Wir dürfen nicht wegschauen und das Geschehen ignorieren, aber wir dürfen uns auch nicht aus Furcht paralysieren lassen. Es geht weiter und wir setzen uns weiterhin für unser friedliches und christliches Verständnis von der Welt ein.

Wir haben viel gefeiert und viel gelernt, wir sind füreinander da und fordern uns trotzdem heraus. Der Verbindungsalltag ist lebendig und es ist ein wertvolles Geschenk, all diese Erfahrungen mit Euch teilen zu können. Ob auf dem Bavarenhaus, an anderen Orten oder in persönlichen Gesprächen: unser Netz ist stark.

Nun möchten wir Euch eine besinnliche Weihnachtszeit wünschen. Eine warme, gemeinschaftliche und schöne Feierzeit mit Eurer Familie und Euren Freunden. Konzentrieren wir uns in den kommenden Tagen auf die schönen Dinge des Lebens und feiern wir die Geburt Jesu Christi.

Es war ein außergewöhnliches Jahr mit Euch – vielen Dank für Eure Zeit, Euren Beistand und Euer Engagement. Wir freuen uns schon, das Jahr 2017 zusammen mit Euch zu gestalten.

Mit den besten Bavarengrüßen aus Berlin,
Eure Bavaria Berlin