ThiloBerlin #2 – Fährfahrt auf dem Wannsee
Kaum hat der Sommer in Berlin Einzug gehalten, treibt es mich wieder hinaus in die schönen grünen Ecken der Hauptstadt. Im Vergleich zu Conny Froboess zwar noch ohne Badehose aber mit gleicher Zielrichtung: Wannsee.
Ich verlasse das Bahnhofsgebäude aus den zwanziger Jahren, verkneife mir ein Eis in der teilweise leerstehenden Ladenzeile, da die Zeit drängt. Es ist kurz vor 12.00 Uhr und pünktlich, immer zur vollen Stunde, legt die Fähre von Wannsee nach Kladow ab. Vorbei an einem übergroßen Bismarckkopf und einer Statue der hübschen Berolina eile ich zum Anleger. Gerade noch rechtzeitig erreiche ich die Fähre mit dem schönen Namen Wannsee. Sie wird von der BVG betrieben und zählt somit zum öffentlichen Nahverkehr.
Mit einem lauten Geräusch legt das Boot ab. Das Abenteuer Großer Wannsee kann beginnen.
Rasch fällt der Blick auf das berühmte Strandbad Wannsee, das schon seit 1907 zum Baden einlädt. 1907, das muss ein ganz tolles Jahr für Berlin gewesen sein. Zeitgleich eröffneten auch KaDeWe und Hotel Adlon.
Von Weitem ist die Havelinsel Schwanenwerder erkennbar. Hier wohnte zur Nazizeit Joseph Goebbels mit seiner Frau Magda und den zahlreichen Kindern. Nach dem Krieg der Verleger Axel Cäsar Springer. Auch heute reiht sich Villa an Villa.
20 Minuten dauert die Überfahrt
Als ich mich wieder umdrehe, hat die Fähre mit der Bezeichnung F 10 den Anleger Kladow nach etwa 20 Minuten Fahrt erreicht. Hier laden 2 Biergärten wahlweise zu Maisel’s oder Weihenstephaner ein. Die Qual der Wahl.
In seiner neuen Rubrik “ThiloBerlin” stellt unser Bundesbruder Thilo Wunschel regelmäßig das Berlin abseits der Touristen-Hotspots vor. Alternative Lichtspielhäuser, vergessene Eckkneipen, der unterschätzte Imbiss um die Ecke – Sie alle machen unsere Stadt zur aufregendsten Großstadt Europas. Die Rubrik soll Euch neue Einblicke gewähren und natürlich Tipps für den nächsten Berlin-Aufenthalt geben. Wir wünschen Euch viel Vergnügen!